
Hüter des Parks (Teil1), Buch Wandelwelten
In tiefer Liebe zu Wasser.
Vom Geist alter Erinnerung verführt.
Auszug aus Hüter des Parks. Das Äquivalent zur goldenen Stadt Vreemarr nennt sich im Übrigen schwarze Stadt Hadesthron und ist entgegen ihrer eigenen Anlage – obwohl gleichwertig in seiner Bedeutung – nicht oberirdisch gebaut – hell und freundlich, mit Tageslichtfaktor – und gut erreichbar, eventuell ausspionierbar und damit angreifbar, sondern Untertags, wie Mijnns es für ihre Bergwerke in der Zukunft ausdrücken. Diese unterirdisch-perfekt-abgeschirmt-angelegte Stadt verfügt über Hunderte versteckt liegender Zugänge (Pforten), die allesamt nur durch Magie passierbar sind und auch an ganz anderer Position auf Asgard zu finden. Sozusagen in jedem Winkel der lebendigen Welt und vermehrt in den Gebieten, in denen auch Vakuda umtriebig sind. Und da, wo man seine Vorräte aufstocken und seine anderen Versorgungsprobleme lösen kann … in Veraij somit rein zur Kontrolle an allen möglichen Ecken, in Utheraijs-Gordik erst ab der Höhe von Qedhraiij, dann aber steil nach Süden runterführend an jedem zweiten Marktplatz der Welt, um in Yjans-Skah selbst praktisch das ganze Land mit seinen Pforten zu überfluten. Gleiches gilt für Shenijaks-Siijk, schon oben in der Öl-Region von Vroijkins-Doij stolpert man von einer Pforte zur nächsten.

In puncto Hadesthron sollte man etwas von seiner Baukunst erwähnen, die an ägyptische Pyramiden erinnert. Ebenso an Kathedralen, Burgen und Schlösser aus allen erdenklichen Epochen der Menschheitsgeschichte. Auch Hævoqs lebten Jahrtausende Tür an Tür mit dem uralten Bijix Melyzanth, der immer bereit war, jedem, der es hören wollte, von Baustilen der Zukunft ausführlichst zu berichten. Weshalb die völlig verquer angelegte Wolkenstadt Vreemarr ja so bizarr rüberkommt. – Die Svartalfheimer holen im Laufe der Zeit immer mehr Mijnnsklaven zu sich rein, genauso Gowinnyjendiener. Man will es auch endlich gemütlich zu Hause haben. Dafür ist der Mijnn der beste Garant. Diese Diener dürften wohl für die riesenhaften, mit Säulen überzogenen Hallen verantwortlich zählen, die ägyptisch animierte Wandmalerei erzeugt haben? Klare Farben scheint aber hier klare Anweisung gewesen zu sein, denn in Vreemarr konnten die gleichen Mijnns noch richtig gut Farben vermischen … aber es ist noch einiges mehr anders. Die Vreemarrer standen auf natürliches Licht und überall stolpertest du über ihre Traijnks und anderen Wüyhwvrox-Konstrukte, während du hier mehr mit indirektem Licht konfrontiert bist und nirgendwo durchsehen darfst. Alles privat, alles als intim eingestuft. Dieses Bildhafte überall, bemalte Wände an vieler Stelle, in diesem typisch erdigen Braunton der Pyramiden gehalten und die Verzierungen darauf auf Hüfthöhe, an Sockel- und Deckenkante, als langgestreckte Muster aus dem gleichen sich wiederholenden Motiv, gerne nur einfarbig, vielleicht mit Umrandung, weinrot, grün, blau, gelb, orange, weiß und schwarz. Aber nicht das Kunterbunte der Vakudawelt, das unzählige Untertöne kennt, liebend gerne Mosaike gestaltet. Die gibt es nicht. Vielleicht in privaten Räumen, die aber nirgendwo erfasst sind. Bürokratie lehnt man hier kategorisch ab. Licht bildet natürlich auch hier in dieser Welt das zentrale Element, aber es gibt nur die synthetische Fassung. Und sie ist erkennbar künstlich … im Hinblick auf Raumkultur und Gestaltung fanden die Zeres in jedem Fall immer schon gute Architekten. Die so einiges draufhatten und umsetzen konnten … wenn sich Loki an Yalnos Haus in Vreemarr erinnert – auch sie verfügte vor dem AUK über einen Landsitz, der aber mehr höhlenartig ausfiel – das war schon echt atemberaubend anders. Was er besonders daran bewunderte, findet sich auch in Hadesthron wieder: Indirektes Licht an allen Seitenkanten, direkt unten am Boden als Leuchtbordüre in den Kanten zur Wand hin eingefügt und genauso oben im Deckenbereich in den Ritzen. Hast du in irgendeiner Form eine nicht plane Decke über dir, wird auch hier jede Kante, jede Veränderung leuchtend abgezeichnet. Damit kannst du dich unbeschwert durch sämtliche Gänge und Räume der unterirdischen Stadt bewegen. Zwischendrin gibt es künstliche Fackeln in entsprechenden Halterungen an den Wänden, riesige Kerzenleuchter, von der Decke baumelnd, dir suggerierend, sie wären flackerndes Kerzenlicht. Wie alles Licht außen herum überzeugend mitteilen will, dass es hier Luftwirbeleien gibt, zarte Lüftchen zwischendurch wehend, es draußen dunkler oder heller wird. Imaginäre Traijnks versuchen deine Seele davon abzulenken, dass du unterirdisch eingeschlossen bist … und diese Lichtquellen reagieren proaktiv auf dich. Läufst du eilig durch die Räume, werden sie heller, schlenderst oder schleichst du dagegen eher gemütlich und gedankenverloren hindurch, bleiben sie schummrig, außer deine sich rührende Hand äußert gegenteilige Wünsche. Diese anpassungsfähigen Lichtquellen reichen gänzlich aus, sich innerhalb der Wohnräume wohlfühlen und gut zurechtfinden zu können.
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