
Schröderberg (Teil1), Buch Wandelwelten
Auf der Suche nach dem nächsten Abzweig.
Denn der Weg ist schmal.
Auszug aus Schröderberg. Schattenwelt. Der wahrlich passende Begriff, möchte man beschreiben, wie sich eine, wie Jolina SaintClure durch die lebendige Welt schleicht. In diesem Fall schleicht sie allerdings, genauso gekonnt, unbemerkt durch die tote Welt. Wischiwaschi-mäßig verwoben mit der Lebendwelt des Grünen Tals. In dieser fragwürdig schwammigen Fassung von Welten, kann man selbst eine zweitausendjährige Schnüffelnase, wie Chevs außer Funktion setzen. Also, doch zumindest, wenn man über Jolinas Besonderheit verfügt … sie wurde nicht auf dem kontrollierbaren Weg wie die anderen geboren, sondern eben auf einem künstlichen, unnatürlichen, unheiligen. Sie musste sich nicht vor irgendwem beweisen, ob sie dieses Geschenk auch verdient. Es wurde ihr mit Kunstfertigkeit und reichlich Hokuspokus-Zauber beigebracht. Sogar noch ergänzt um die Fähigkeit, gleiches für andere zu erwirken. Aber die bewiesen sich allesamt nicht als besonders beständig, widerborstig, zäh, eisern oder gar noch klug, oder wenigstens doch belehrbar und einsichtig. Eben dieserlei, wie es für ihre Art essenziell wichtig ist, den nächsten Morgen zu erleben. Jedenfalls sind sie alle schnell wieder mausetot. Und das belässt sie, bald genauso … die taugen als Mitstreiter nicht, die du dauernd erneut wiederbeleben musst. Und sie sind deshalb auch nicht klüger in der nächsten Runde … bis auf die eine große Ausnahme. Der Sarge. Ab der ersten Minute ihr treuer Begleiter und Freund in der Neuen Welt und ihr einziger noch verbliebener Mitbegründer des Grauen Pakts. Von dem unterdessen niemand mehr irgendetwas ahnt, außer dem Sarge. Und dem Römer, aber der hat sich praktisch aus der Politik komplett ausgeklinkt, zählt seitdem gar nichts mehr für irgendwen, ist erklärter Privatmann geworden. Das heißt, für langfristig gesehen, steht der Sarge weit oben auf ihrer Wunschliste für Mitstreiter. Aber im Moment nur auf der Schonliste, die keinesfalls missachtet werden darf. Was sie ihren Anhängern einbläut. Ab der ersten Minute mit eiserner Hand, so wie es ja offensichtlich vermisst wird. Und da reicht schon ein süffisanter Blick aus. Eine Frage aus der Ecke Humor, bringt dir eine Strafe ein, wo du keine Schlange stehenden Trostspender mehr suchst. Wo du erst einmal eine Weile heulend in deinem Elend allein bleibst … aber? Keiner läuft ihr wieder weg, der von Freys Lager zu ihr überwechselt. Darauf bleibt sie ab der ersten Minute stolz. Auf Freys Seite stehen die Großen aus ihrer Welt. Alle hübsch ordentlich nebeneinander aufgereiht. Sie steht derzeit – als Führungspersönlichkeit – gänzlich allein da. Das war im Übrigen einer der Punkte, die der Sarge an ihr bewunderte. Dass sie keine Fans benötigt, keine weiteren starken Mitstreiter, um ihre Ziele konsequent umzusetzen, genauso, wie gewünscht. Sie bekommt das zur Not auch alles ganz allein hin.
©Xena Falkenbourg xfwerk fürth. Alle Rechte vorbehalten.