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vanGeußen-Park | Sternenpark

Jörmungandrs Schatten (Teil2), Buch Wandelwelten
Als neue Hoffnung aufkeimte,
sich die ersten Leuchtfeuer entzündeten.

Auszug aus Jörmungandrs Schatten. Seit der Geburt seines Sohnes Stefan am 12-04-1965, zählt nur noch die linke Parkhälfte zu Graf Wilhelm vanGeußens Besitz, die er auch weiterhin traditionell als vanGeußen-Park bezeichnet. Die rechte Seite, die seit Jahrhunderten hauptsächlich feuchtes Sumpfland aufbietet und bei Stefans Geburt noch ungefähr Zweidrittel-Anteil des Parks umfasst, gehört seitdem mit allen Rechten und Pflichten selbigem Filius, notariell beglaubigt, dank Robert, dem Butler. Frühere Grafen verfügten, dass kein Privatgrund den Park jemals berühren darf und jegliche baulich angrenzenden Maßnahmen mit dem jeweiligen Schlossherrn zuvor abzustimmen sind. Linksseitig liegt dicht gewachsener alter Mischwald vor, mit hochgewachsenem Baumbestand, dahinter grüne Wiesen und zahlreiche Äcker und ein paar einsamer gelegene Gehöfte, mit kleinerem Viehbestand. Stefans Seite lehnt bereits im Herbst 1977 an der Ortschaft Balg an, zu Fuße des Schröderbergs. Sumpfland und Feuchtwiesen legten Robert und er im Herbst 1967 trocken. Stefan grub wie ein Berserker, amüsierte Robert zutiefst, wie er als Zweijähriger versuchte, das Arbeitspensum des kräftigen Mannes nebendran wenigstens doch ansatzweise zu erreichen. Ja, Stefan war schon als Zwerg in jedem Ding, das er berührte, ein erkennbares Wunderkind und ehrgeizig ohne Ende und da Robert-der-Butler genau wusste, warum und woher diese außergewöhnliche Begabung und der zugehörige Antrieb stammte, sorgte er vor, dass Stefan so gut wie von keinem Außenstehenden bemerkt wurde. Und die Dienerschaft sowie den Alten Grafen, hielt er stetig im Blick, will heißen, sorgsam kontrolliert. — Die rückwärtige Flanke des Schröderbergs säumen ebenfalls Wiesen und ein paar kleinere Höfe, die von außerhalb bis Mai 1978, mittels schlichter Teerwege, erreichbar sind. Die Grafen vanGeußen gelten seit langer Zeit, vielleicht bereits seit vielen Jahrhunderten als finstere Berglöwen. Niemand siedelt freiwillig im näheren Terrain an, das seit Unzeiten als verflucht gilt. — Im Krieg wurde der Berggipfel mit einer Geschützstellung ausgerüstet, zu der ein Schotterpfad von der Zufahrt »Sofienpavillon-1, BB« weiterleitet. Hier zweigt linker Hand ein Trampelpfad ab, der, an Feldern und Wiesen vorbei, zu einem alten Wachturm führt und von dort über Serpentinenwege den Hang hinunter zum Friedhof und weiter nach Baden-Oos. Die rechte Seite nennt sich ab Stefans Geburt Sternenpark. Ab seinem zweiten Lebensjahr kauft Stefan vG Grundstücke auf und erweitert damit sein Areal stetig. Spätestens um seiner Pferdeleidenschaft, wie Robert es betitelt, Herr zu werden und ausreichend Raum für Park-interne Trainingsritte zu schaffen. Stefan spekuliert schon als knapp Dreijähriger sehr geschickt an der Börse, handelt seit Dezember 1972 jährlich für viele Millionen mit seiner eigens gekürten Pferdezucht »Feuerdrachen vanGeußen« und engagiert sich erfolgreich mit seiner als Kleinkind gegründeten vGAG. Anfangs noch eine reine Investmentfirma, die schnell im technischen Sektor Fuß fassen kann … Stefan baut sich im Winter 1972/73 mithilfe des befreundeten Degenhardt vonStein einen geheimen Ausgang in die Park-Außenmauer, genau im Knick hinter seiner großzügig angelegten Rennbahn. Auch das Schloss wird solide mit bestens getarnten Geheimgängen versehen. An dieser Stelle kann er teilweise auf bereits vorhandene Bausubstanz zugreifen, von deren Existenz weder der Alte Graf noch der gute Robert ahnen. Und ja, Stefan hat sie als Kleinkind rein spielerisch entdeckt und selbsttätig öffnen können. Brettspiele gegen sich selbst gespielt, um sein strategisches Denkvermögen zu schärfen und Detektivspiele im Ostflügel und Südflügel des Schlosses, um seine Spürnase auszutrainieren, waren zeitweise neben Bücher verschlingen bei Regenwetter und Sandkastenträumereien bei Sonnenschein, seine Hauptbeschäftigung, bis er Reiten und Klettern für sich entdeckt und ab da auch regelmäßiges Lauftraining ergänzt, Gymnastik, Turnen und Tauchen und zudem Schwimmen, soweit möglich, in seinem eigens angelegten kleinen Bach im Park … für ein vielseitig begabtes Tüftel-Genie, wie ihn, wohl alles gar kein Problem. Wenn irgendetwas anders ist, klingt, aussieht, riecht oder schmeckt, als es das rein logisch tun sollte, wird Stefan schon als Winzling hellwach. So findet er haufenweise Geheimnisse heraus, die bereits Jahrhunderte verloren gegangen waren. — Mittels seiner Geheimpforte kann er ab Dezember 1972 unbemerkt nach Balg rausschlüpfen. So erklärt sich seine rege Beteiligung an der Entwicklung des InCo (»IndividualComputer«) zwischen Preimuk UB V in Karlsruhe-Knielingen, Projekt Blau in Rastatt und seiner Tochterfirma LLpro, die offiziell nach außen von zwei Ingenieuren aus Balg geleitet wird … Robert verschafft sich auf der Seite des Alten Grafen denselben Luxus, ohne darum zu ahnen, dass er, nicht so viel später, von Stefan lässig kopiert wird. Von Roberts Geheimpforte ahnt jedoch niemand etwas, obschon sich damit haufenweise Fragen lässig beantworten ließen. Aber auch später entdeckt es keiner, da sich ohnehin kaum einer traut, irgendein Handeln Roberts näher zu hinterfragen und Stefan den zugehörigen Mauerbereich sofort konsequent einreißen lässt, kaum dass er den Park für gesamt übernimmt und die Freveltaten seines alten Herrn dabei offenlegt. Ein Schock, der alle Denkstrukturen im näheren Umfeld erst einmal schachmatt setzt und bis da wieder irgendwer aufnahmebereit wird, ist von Roberts Hinterlassenschaften nichts mehr aufzuspüren. — Stefan übernimmt ab Mai 1978 den kompletten Schröderberg, kauft allen verfügbaren Bodengrund in Windeseile auf, der irgendwie diesem Hügelberg zuzuordnen ist. Daraufhin werden Bäche sorgsam und fachkundig neu konzipiert, angezapft, umgeleitet oder abgezweigt und bereits vorhandene renaturiert, daneben üppige Seen angelegt, sowie Fischweiher für erfolgreiches Angeln im geschützten Parkareal und sogar einen typischen Karpfenteich legt er an, als der erste Franke bei ihm einzieht. Ackerbau und Viehzucht werden naturnahe, will heißen, so schonungsvoll wie möglich, betrieben, immerzu mit Kennerblick abschätzend, dass die betroffene Erde ja nicht zu sehr ausgelaugt wird. Dann siedelt er natürlichen, soweit möglich, auch ursprünglichen Wildtierbestand in seinen Wäldern an, seinen persönlichen Garten Eden zu vervollständigen. Und was oder wer anfangs noch fehlt, folgt nach, konsequent und selbstredend, wollte man meinen, Stück um Stück und es gibt am Ende sogar wilde Wölfe, Wildschweine und knurrige Braunbären im Alten Wald hinter einem stabilen Zaun zu bewundern. Das Stefan’sche Zooangebot. — Für die Waldläufer des Holsteiners, allesamt Deus-Pacis-Mitglieder ohne Adelszugehörigkeit, ganz besonders verwegene, wagemutige und von Grund auf sonder-konditionierte Kämpen, im Parkianerjargon als »Lebensmüde« betitelt, wird im Juni 1978 ein Übertritt über den Zaun eingerichtet, mit kultigem Namen »Harry Limes«. Und ja, ein Hexenvolk siedelt dort an, zu verhindern, dass die falschen Spielkinder den Übertritt versehentlich ausprobieren …


Ein mystischer und sehr lebendiger Garten Eden. Ab Mai 1978 sind rechts und links vom alten Wehrturm stille Ausgänge in der umgebenden Parkmauer angelegt, genauso geheim und unbemerkt seitens der umliegenden Gemeinden wie der Park-Anwohnerschaft, die sich ab jetzt spätestens als Parkianer empfindet und immer mehr geistigen Abstand zum politischen Handeln vor ihrer Pforte sucht. So, als wären sie ab da nur noch ein Anrainerstaat, der sich im Konfliktfall komplett heraushalten kann, weil es ihn selbst gar nicht betrifft … zu diesen Notfallpforten führen Fluchttunnel, mit Schienen ausstaffiert, quer durch den Schröderberg gegraben, der im Laufe der Zeit zu einem Berg heranwächst. So, als würde er mit Stefans Geburt anfangen, erwachsen zu werden und sich sein Rücken jährlich stolzer durchstrecken. Jedenfalls wird er sichtbar höher und je mehr Stefan Geheimprojekte im Inneren anlegt oder auch nur weitere Freizeitgestaltung unterirdisch ermöglicht, sein eigenes Grundwasser zapft und eine lebendige, natürliche Umgebung an seiner Oberfläche implementiert, umso höher wächst er. Anfangs sieht man vom Alten Schloss noch weit nach unten auf den Sternenpark, was sich bald schon ändert … seit Mai 1978 wird dieser mystische Hügel erkennbar lebendig und verfolgt alles konzentriert mit, was seine Bewohner im Einzelnen tun. Und als dann auch noch Taak Rhyl das Spielfeld betritt und einen weiteren Schutzwall errichtet, gibt es gar keine Grenzen mehr, über die dieser Hügel-Park nicht hinauswachsen könnte, ohne deshalb noch mehr Bodengrund seitens der umliegenden Gemeinden zu beanspruchen. Schon Ignaz Zwergls Erweckung im Frühjahr 1978 als junger Löwe, laut AΩ-Mythologie, der von Mutter Erde als ihr persönlicher Mitstreiter im Kampf um den Erhalt ihrer selbst akquiriert wird, ist erkennbar, wie unendlich weit und flexibel ausdehnbar dieses Fleckchen Stein und Erde ist. Er passt sich flugs und beschwerdefrei jedweder neuen Anforderung an. Bietet immer genauso viel Fläche und Raum für jene, die in seinen Mauern Schutz suchen. — Aus Sicht der Baden-Badener sind diese Fluchtwege angelegte Kreuzwege mit Madonnenbildern und damit vielseitig genutzte Pilgerpfade, die von den Gemeinden im Umfeld liebevoll gepflegt und von Stefan vG beziehungsweise Sam Melzer, anonym beauftragt, überwacht und finanziert werden … alte Bauernhäuser am Bergrücken, diverseste Ställe und unter anderem auch eine gut erhaltene alte kleine Mühle, sind bis einschließlich Mai 1978 über schmale Teerstraßen erreichbar. Zu Stefans Zeiten gibt es dann nur noch maximal Schotterwege. Die meisten Wege sind rein mit Sand und Steinen notdürftig befestigte Trampelpfade … Stefan vG erschafft eine Welt, die bei schlechtem Wetter jeden motiviert, wenigstens doch auf einen Kutschbock klettern zu wollen oder direkt auf den Pferde-, Pony- oder Eselsrücken zu steigen. Mancher behauptet, jedwedes Tier im Park stehe mit den Erdgeistern in enger Verbindung und sei stets darauf vorbereitet, die, die sich selbst nicht schützen können, unter Ersies »Flügel« zu klemmen und in Sicherheit zu bringen. Das gilt genauso für Katzen und Hunde, wie für Hühner, Enten, Gänse und Milchküche sowie Schafe und selbst für Mathias´, über alles geliebte, Zwergziegen … und selbst Igel und Biber, Hirsche und Feuerfunken sind involviert, denn ab 1977 agiert ein Bijix im stillen Hintergrund und die konnten schon immer betören, so grummelig wie sie, optisch bewertet, für gewöhnlich sind … Wunder geschehen, betritt ein Frövjed die Welt …
©Xena Falkenbourg xfwerk fürth. Alle Rechte vorbehalten.